Restaurant La Sabina, La Victoria de Acentejo, Teneriffa

Eine Restaurantkritik zum Restaurant La Sabina, La Victoria de Acentejo, Teneriffa

Eigentlich wollten wir zu dem bayerischen Urgestein Bayern Franz vom Restaurant Fran in La Matanza. Er hatte die leckersten Käsespätzle der Insel. Als wir zu seinem Restaurant runterfuhren, kam er uns – wie immer mit vielen Hunden – entgegen. Was denn mit seinem Restaurant wäre. Er sei jetzt Pensionist, freute sich der Franz. Nun ja, sei es ihm gegönnt. Ärgerlich für uns. Seine handgeschabten Kassspatzeln waren wirklich prima!

Wir sind dann weiter Richtung Puerto. Beim Vorbeifahren erinnerte ich mich, dass ich vor Jahren im Sabina ganz nett aß. Zumindestens war ich überrascht, dass die kochen konnten. Wie immer waren wir zur Unzeit unterwegs. Gelernte Westberliner kennen ja keine limitierten Restaurant-Öffnungszeiten. Es war 17.30 Uhr mittlerweile. Das Sabina hat durchgehend ab 12 Uhr auf. Es war aber kein Mensch drin.

Die Karte war nicht so riesig und es wurde creativ gekocht, schrieb man. Preislich war man auch etwas ambitionierter. Aber noch im Rahmen. Der Koch mag Saucen. An allem waren Saucen dabei.

Junior wollte nur einen Teller Spaghetti Bolo (4,50€ zzgl. 7% IGIC), die Gattin probierte das traditionelle Kaninchen in Salmorejo (10,90€) und ich als Thunfischliebhaber den Atun Pimento (11,90€). Die dicke Wirtin reichte uns je eine Scheibe Brot und ein Röschen Kräuterbutter – erschien dann mit lachhaften 3x 1,20€ + Tax auf der Karte). Vorab gab es für uns ein Glas perlenden Lambrusco (!?) und für Junior einen O-Saft mit Sirup.

Die Spaghetti waren grauenhaft zerkochte Bandnudeln mit ungewürzter Tomatensosse. Für das was es war, ein unverschämter Preis. Die Kanariesierung unseres Sohnes jedoch scheint geglückt: ihm schmeckte es.
Die Gattin empfand das Kaninchen als recht nichtssagend, aber noch um Welten besser als im Hotel Maritim – und dazu noch günstiger.
Mein Thunfisch war auf meinen Wunsch ganz wenig angebraten. Es war jedoch kein schönes Stück. Etwas zäh. Dazu auf einem eiskalten Teller, so dass der arme Fisch auch schnell kalt war. Neckisch wurden eine geschälte und eine ungeschälte Kartoffel aufgespießt. So etwas selten dämliches hatte ich auch noch nicht gesehen. Die Pfeffersauce indes war wirklich pfeffrig. Es waren eigentlich nur ungemahlene Pfefferkörner in Sahne, mit einem Schuss Cognac verfeinert.
Auf beiden Tellern waren merkwürdige, riesige Figuren aus karamelisierten Zucker.

Zu trinken hatten wir ein typische Glas Rotwein (1,50) und ein Mineralwasser (1,60).
Insgesamt zahlten wir mit Tipp 40 Euro. Für das, was wir hatten, war es übertrieben.

Wenn man so etwas Kreatives hat, wünscht man sich eigentlich nur jemanden, der einfach ordentlich kochen kann. Nicht missverstehen. Es war alles essbar – die Bandnudeln waren jedoch ein Schweinefrass – aber es war auch nichts besonders. Als wir da waren, waren wir die einzigen Gäste, da kocht es sich auch nicht so gut. Wir werden vielleicht noch ein zweites Mal das La Sabina testen, um eine abschließende Meinung zu bilden.

 

Restaurant La Finca, Toscal Longuera, Los Realejos, Teneriffa

Eine Restaurantkritik über das Restaurant La Finca, in Toscal Longuera, Los Realejos, Teneriffa

Das La Finca finden Sie in Toscal Longuera. Vom Loro Park Richtung Maritim Hotel den Berg hochfahren. Nach dem Maritim am 1. Kreisverkehr rechts Richtung Toscal Longuera. Durch das Dorf fahren. Sie werden zuerst in eine 90° Rechtskurve gezwungen, dann 90° links. Danach nehmen Sie die erste links – Richtung Autobahn. Im nächsten Block auf der rechten Seite, gleich an Ecke ist die Finca.

Auch die „Finca“ wurde uns empfohlen. Einmal von einer deutschen Residentin, dann von einer russischen Familie, die das Restaurant aufgrund der simplen, aber gut schmeckenden Gerichte lobte.

Als wir um 18.30 eintrafen, waren viele Tische mit deutschen Senioren besetzt. Wir bekam auch ungefragt deutsche Karten von der spanischen Bedienung. Ich dachte, die Karte der Goldenen Gans wäre umfangreich, die Karte im La Finca sprengte alles, was ich jemals gesehen habe. Sie war gigantisch groß mit extra Saisonkarte. Die Köche können einem Leid tun. Wie sollen sie bei der Größe der Karte vernünftig arbeiten? Eigentlich wollte ich schon gehen, da auch die Toiletten alt und ungepflegt sind, ohne Seife. Die Familie war aber hungrig. Und sollte auch noch lange hungrig bleiben.
Meine Frau wollte das Hirschgulasch (10,90€, alle Preise zzgl. 7 % IGIC). Junior und ich wollten lieber diverse Tapas probieren. Risikostreuung. Wir bestellten Piementos de Padron (3,50€), Chipirones (3,50), Chili con Carne (3,50) und 4 Tentaciones (4 Bissen Sensation). Warmes Brot kam wie immer ungefragt 3x für 0,75 € mit einem undefinierbaren Schaumcreme. Das Brot war besser als der Durchschnitt. Wein nahmen wir je ein Glas rose und rot (1,50€), sowie eine Flasche 0,5l Tafelwasser zu 1,60€.

Es dauerte ewig, das was kam. Der Nachbar zur Rechten bekam eine sehr lecker aussehende Ente (13,50€) geliefert. Ein sehr deutsch aussehender Rentner ein imposantes Eisbein mit Sauerkraut und Erbspüree.
Nach einer Stunde waren wir auch dran. Wir hatten fast den gesamten – ziemlich großen – Brotkorb aufgegessen. Jetzt gab es sehr gute Piementos de padron. Nicht sehr viele, aber sie waren ja auch nicht so teuer. Danach kamen die 4 tentaciones, leckere Happen. Ein Stück Lachs, ein Stück Fleisch mit Zwiebelmarmelade, ein fritierter Ziegenkäse, den Junior hasste. Jetzt kam alles zusammen, was schade war, wie wollten ja nacheinander essen. Das Hirschgulasch enttäuschte die Gattin. Die Bandnudeln waren eine Zumutung. Komplett zerkocht, mehr ein Brei als Nudeln. Die Sauce zum Hirschgulasch machte einen hausgemachten Eindruck, war aber nicht lecker. Das Hirschfleisch überzeugte nicht, einzig die Steinpilze waren prima. Die Chipirones, die jeder anders macht, waren kalt. Unsere schwammen in einer diffusen Sauce, oben war ein Aire. Die Tintenfische waren nicht ausreichend gereinigt (sandig), teilweise bitter und mit dem „Schwert“. Sehr schlampig von der Küche gemacht. Das nett angemachte Chili con Carne war okay.

Beim Abräumen fragte die langsame Bedienung, wie es war. Ich reklamierte die Tintenfische, es interessierte nicht weiter. Überraschung beim Zahlen: Der Wein kostet doppelt soviel wie in der Karte. Warum? Wir hätten 0,2 bekommen anstelle 0,1l. Und? Wir haben nicht 0,2l bestellt. Interessiert nicht. 37,99 € kostete die Zeche.

Fazit: Es dauerte sehr lange , die Bedienung war langsam und ineffizient. Unverschämt war es, die doppelte Menge an Wein zu berechnen. Diese Bedienung wird wohl kaum Stammkunden bringen. Das Essen war nicht berühmt. Auch hier sollte man wissen, was man bestellt. Die Küche kann gar nicht mit dieser gigantischen Karte vernünftig arbeiten. Wenn wir nochmals hierhin gehen sollten, dann vielleicht um ein Chii con Carne mit einem Pils zu genießen. Wenn wir jedoch deutsch essen wollen, würden wir das Boheme eindeutig bevorzugen.

Restaurante La Finca, 38410 Los Realejos, Castillo N°48, Tel.: 922 362 143

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La Bodeguita de Enfrente, Santa Ursula, Teneriffa

Eine Restaurantkritik zu der Bodeguita de Enfrente, Santa Ursula, Teneriffa

Anfahrt: Autobahnausfahrt Cuesta de la Villa, rechts auf die Hauptstrasse Richtung Puerto (also weg von Santa Ursula). Auf der Strasse ca. 500 m (vielleicht auch 1 km) bleiben, nach Donde Mario auf der linken Seite.

Eigentlich wollten wir ins Donde Mario gehen, dieses hat aber immer von 13 bis 24 Uhr geöffnet, nur nicht am Mittwoch. Da sind wir halt zu der Bodeguita de Enfrente gegangen, die nur 100 m weiter, Richtung Puerto, liegt. Die Bodeguita hat ab 18 Uhr geöffnet, wir waren die ersten Gäste. typisch Deutsch? Vielleicht. Aber was willst Du machen, wenn Du ein schulpflichtiges Kind hast, das am nächsten Morgen auch was von der Schule mitbekommen soll?

Wir bestellten Chicharones – ein kleiner frittierter Fisch sagte der Kellner, Callos (wir waren uns nicht 100 % sicher, was es ist, aber wie immer neugierig) und damit wir auch satt werden, gebratenes Schwein mit Pommes (Cochino frito con papas fritas), Wir tranken ein Glas Rot-, ein Glas Weißwein (je 1,50, großes Glas) und 1/2l Wasser mit Gas (1,20).

Das Haus füllte sich jetzt schon merklich mit Gästen, alles Deutsche. Brot und Getränke kamen schnell. Das Brot war ein aufgewärmtes Baguette, etwas zu lange im Ofen. Es war sehr knusprig. Dazu gab es leider nichts.

Zuerst kam der Fisch. 6 Stück Chicharones, für jeden zwei (7,20 € + IGIC) . Super lecker. Das war eine gute Entscheidung. Danach gab es Callos. Auf deutsch Kutteln (9,60). Wir sind nun alle drei keine Liebhaber von Kutteln, sie waren okay. Danach kam das Schwein (8€). Göttlich die hausgemachten Pommes! Darunter das Schwein. Die Zubereitung erinnerte mich entfernt an Gyros. Das war ein schöner, ungesunder Kontrast zum Fisch. Wir hätten statt der Kaldaunen besser einen Salat bestellen sollen, dann wäre es perfekt gewesen.

Fazit: Alles lecker und okay gewesen. Keine große Küche. Aber ordentlich. Wir bezahlten am Ende 34 Euro. Das Brot war unnötig und zu teuer, dafür dass keine Butter oder so etwas dabei war.

Entschuldigen Sie, dass alle Teller schon angegessen waren, als ich fotografierte. Wir waren hungrig! 🙂

 

Restaurant Asia Chic, La Orotava

Eine Teneriffa Restaurantkritik

Wir lieben die asiatische Küche. Auf einem Ausflug entdeckte ich das Schild „Asia Chic“. Im Fenster hing das Tripadvisor Logo. Neben chinesischer Küche wird auch japanisch angeboten. Klasse, heute sind endlich mal hingefahren. Auch von La Orotava war heute La Palma toll zu sehen.

Wir hatten Glück und fanden fast direkt vor dem Restaurant einen Parkplatz. das Restaurant war bis auf einem weiteren Tisch leer. Ausser Abholer passierte auch nichts mehr.

Ich orderte vorsichtig, die Speisekarte sah doch sehr Spanisch-Chinesisch aus. Für Junior vorab eine Suppe nach Art des Hauses, außerdem gebratenen Reis mit drei Köstlichkeiten, Sashimi- und Sushi Moriawase. Mit Sushi war wohl Nigiri gemeint.

Die Suppe gefiel Sohn und Mutter gut, mir war sie zu sämig und zu glutamatlastig. Der Reis war lecker, wenn auch eine Spur zu fettig. Das Sushi war eine Katastrophe.
Der Reis war extrem süss. Die Soja Sosse schwer, es wurde auch nur eine tiefe Schale gereicht, man ertränkte das Sushi förmlich in der Sojasosse, die bestimmt nicht von Kikkoman kam, was die wiederauffüllbare Flasche versprach. Der Fisch war sehr schlecht geschnitten, fast gerissen. Frische war okay. Junior, ein Sushiliebhaber, verweigerte die Aufnahme.
Wenn Sie hier im Norden so die große Lust auf Sushi haben, bestellen Sie sich nur das Sashimi. Aber noch besser fahren Sie in den Süden nach Las Americas und essen im Showboat, jetzt Imperial Tai-Pan (CC Safari im 1.Stock) das Suhsi Moriawase. Ist zwar deutlich teurer als das ASIA CHIC aber auch richtig gut.

Ich sprach dann mit der Bedienung, die auch gut englisch sprach. Wie fast alle Chinesen auf Teneriffa kommen sie auch aus Fujian, der Nachbarprovinz von Kanton. Sie gab zu, dass die Speisen nicht authentisch sein. Sie selber aß auch etwas, das es nicht auf der Speisekarte gab.
Bisher habe ich noch kein authentisches China-Restaurant auf Teneriffa gefunden.