Essen gehen in PdlC (= Puerto de la Cruz) ist sehr leicht. Gut essen gehen allerdings schwierig. Die Küchenleistungen schwanken meist extrem. Heute hui, morgen pfui. Sichere Banken gibt es kaum und Fine Dining fast nicht. Feinschmecker haben einen Mietwagen und fahren aus Puerto raus. Ausnahme ist der Taller Seve Diaz, das wir kürzlich begeistert entdecken und jetzt das neue Cumai.
Die Küche des Cumais ist eine creative, moderne Fusionküche aus spanischen und japanischen Gerichten, so wie es gerade sehr beliebt in Spanien ist.
Ich bin da immer sehr kritisch, weil in Japan bereits das Grundprodukt von enorm hoher Qualität ist. Und wenn ich da gewürzte Mayo draufschmiere, schmecke ich nicht mehr das Grundprodukt, sondern die dominante Mayonnaise.
Der Service im Cumai ist sehr liebevoll. Wenn man reinkommt, werden Dir die Hände desinfiziert. Allerdings solltest Du danach nichts mehr anfassen, was Du isst, weil alles nach Desinfektion schmeckt! Aber die sind wirklich nett. Der Kellner spricht gut englisch.
Man kann ein Tasting Menü (60 €) wählen oder a la Carte essen. Wir entschieden uns für a la carte, damit wir einen besseren Einblick bekommen. Auch fanden wir die Gerichte im Menü nicht so interessant. Wir wählten zu Dritt immer unterschiedliche Vorspeisen, Hauptgerichte und Desserts.
Speisekarten sind ja lebensgefährlich geworden und deswegen in Spanien verboten. Man muss mit seinem Handy den Code scannen und wenn dann auf die Cumai Webseite geleitet. Auf dieser Webseite sind ein teil der Gerichte aufgeführt. Die anderen rattert Maria runter. Tipp: Aussen ist ein Schaukasten mit Speisekarte!
Es startete mit einem Gruß aus der Küche, frittierte Zwiebelringe mit einem Dipp, so wie leckerer Brioche.
Wir bestellten Tacos. Die waren der Knaller des Abends. Das waren eher keine Taco Shells, sondern besser wäre, man hätte das ganze als Wrap gemacht, wie einen Sharwarma, da die Shells weich waren. Dann hätte es auch nicht so getropft! Gefüllt waren sie mit Ente, Gemüse in einer BBQ Sauce. Fantastischer Auftakt.
Die gebackenen Austern hätten für meinen Geschmack deutlich wärmer sein dürfen. Ansonsten waren sie okay. Obwohl bereits eine helle Sauce dabei war, gab es extra eine braune japanische Sauce dazu, die sehr dominierte.
Der Kabayaki Aal sah recht schick aus, war aber wenig Fisch, dafür andere Zutaten. Schmeckt in Japan doch recht anders. Würde ich eher nicht noch einmal bestellen.
Das Hauptgericht Königskrabbe vom Robatagrill (28€) schmeckte meiner Frau recht gut. Sie fühlte sich an Kamchatka erinnert. Die Mandarinen Filets gefielen ihr weniger. Das Gericht war teilweise gut scharf.
Das zweite Hauptgericht sollte Tatar und Tataki vom roten Thunfisch sein (Einseitiger roter Thunfisch „Balfegó“, Kalamata, iberischer Ponzu und alter Senf, 29€) . Es war eher so eine Art Sashimi und Tataki in Salmorejo Sauce. Ich musste die ganze Zeit an Kaninchen denken. Die Thunfischqualität war noch okay. (Besser als in jedem China-Sushi Laden auf der Insel).
Der auf dem Robatagrill zubereitete Wolfsbarsch (31€) war von tadelloser Qualität und punktgenau gegart. Dazu gab es – in extra Schale – kanarische Papas Arugadas. Die rote Mojo ist auf dem Foto sichtbar. Das beste Hauptgericht. Das ist eher ein reformiertes kanarisches Gericht als Fusionküche.
Das Mille-feuille (Creme Madame, 9€) hinterliess keinen bleibenden Eindruck, ausser, dass es sehr süss aufgrund des Puderzuckers war. Das Eiskreme dazu war erfrischend.
Das Valrhona Schoko Dessert BOOM (10 €) war arg verspielt mit den Liebesperlen, die im Mund aufpoppen. Die Sahne rechts war komplett überflüssig. Die weißen Schokobohnen oben hatten einen Yuzu Geschmack. Sehr kreativ.
Der Käsekuchen Ivan (8€) schmeckte nicht nach Quark. Stattdessen hatte er eine richtige starke Käsenote, vielleicht nach Roquefort? Der war interessant und das Eis passte gut dazu. Sehr mächtig. Das nächste Mal würde ich Desserts teilen. Käsekuchen wäre meine erste Wahl.
Hätten wir nur Tacos, Wolfsbarsch und Käsekuchen gehabt, wären wir ziemlich begeistert gewesen. So ist das ein Ort, den man gerne ab und zu besucht und dessen Creationen man von Zeit zu Zeit probieren möchte. Das Cumai findet Aufnahme in unsere Liste der 10 besten Restaurants auf Teneriffa.
Wir zahlten mit 3 x 0,5 Wasser und 2 Glas Cava 200 €. Der Service war nett und stets bemüht. Wir hatten einen angenehmen Nachmittag dort.
Die 10 besten Restaurants Teneriffas
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