Der Geschäftsführer des Consejo Insular de Aguas (CIATF) erklärt, dass der Verbrauch des Tourismus bei 10 % des in Teneriffa produzierten Wassers liegt.
Wasserverbrauch auf Teneriffa
Wer hätte das gedacht? Der böse Tourismus auf Teneriffa ist für 10 % des Wasserbrauchs verantwortlich. Die (meist stark subventionierte) Landwirtschaft verbraucht 43 %. Bis zu 40 % ist Leitungsverlust durch undichte Leitungen, bestätigte Javier Davara, Geschäftsführer des Consejo Insular de Aguas (Wasserbehörde CIATF), heute in der Tageszeitung El Dia.
Weiterhin meinte Davara, dass die Regenfälle der letzten Wochen keine nennenswerten Auswirkungen auf die Wassersituation auf der Insel hätten. Einer der wichtigsten Indikatoren ist der Füllstand der Balten-Stauseen, der im März im Vergleich zum Februar nur um 6 % gestiegen ist. Vergleicht man außerdem den 1. April 2023 mit 67,4 % und den 1. April 2024 mit einem Füllstand von 46,7 %, so ist davon auszugehen, dass sich die Wassersituation in der Landwirtschaft in diesem Jahr noch verschärfen wird als im vergangenen Jahr.
Die Grundwasserversorgung (Stollen und Brunnen) macht fast 75 % der Wasserversorgung aus und wird auch in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle spielen – auch wenn dieser Anteil stetig abnehmen wird. Das Grundwasser ist in der Regel stark mineralisiert und hat einen hohen Natrium- und Fluoridgehalt, die von der vulkanischen Aktivität um den Teide herrührt. Vor der Nutzung für den menschlichen oder landwirtschaftlichen Verbrauch muss das Wasser entsalzt werden, was derzeit auch geschieht.
Meerwasser-Entsalzungsanlagen
Die Entsalzung – wie sie seit über 20 Jahren auf Teneriffa erfolgt- hängt von den Energiepreisen ab. Im Falle der CIATF werden im Jahr 2024 mehr als 50 % der Energie aus erneuerbaren Quellen stammen, die auf der Insel erzeugt werden. Für Jahr 2025 und danach erwareteman es 100 % sein. In den letzten Jahren, mit Ausnahme der Energiekrise aufgrund des Krieges in der Ukraine, lagen die Kosten für das von der CIATF produzierte entsalzte Meerwasser unter den durchschnittlichen Kosten für Grundwasser. „Was die umstrittene ins Meer eingeleitete Sole anbelangt, so haben wir nach 20 Jahren Überwachung der Überwachungs- und Kontrollprogramme in den Verdünnungsleitungen in die Umwelt keine Hinweise auf eine Nichteinhaltung der Umweltvorschriften erhalten,“ meinte Davara im El Dia Gespräch.
Ob das nun wirklich umweltverträglich ist, entzieht sich meinem Wissen. Es ist aber schwer zu glauben. Sollten wir kompetente Leser haben, bitte ich um Ergänzungen im Kommentar!
Dürre auf Teneriffa – Wassernotstand ausgerufen
Das Abwasser soll besser gereinigt und wiederverwertet werden
„Durch den Bau bzw. die Erweiterung von zehn Kläranlagen und der neu eingeführten Technologien wird es ermöglicht, das ins Meer eingeleitete gereinigte Abwasser sicher und mit garantierter agronomischer Qualität und zur Hälfte der Produktionskosten von entsalztem oder Grundwasser zu nutzen. Dieser Ansatz, der sich auf eine mehr als 30-jährige Erfahrung des Cabildo, der Universität La Laguna und der CIATF stützt, hat die Verfügbarkeit neuer Wasserressourcen für die Bewässerung erleichtert, während es gleichzeitig gelungen ist, innerhalb von zwei Jahren die Einleitung ins Meer in Tacoronte-Tegueste-La Laguna und in dem wichtigen Tourismuszentrum Adeje-Arona zu stoppen, ein Erfolg, der bald auch in Granadilla, Guía de Isora, Santiago del Teide, Las Galletas und Santa Cruz und mittelfristig in Puerto de La Cruz erreicht werden wird,“ erläuterte der CIATF Geschäftsführer.
Was macht man gegen die Leitungsverluste?
„Es ist sehr kompliziert, ein Wasserversorgungsnetz ohne physische Verluste zu betreiben. Dies gilt umso mehr für eine Insel wie Teneriffa, deren Gemeinden sehr weit verstreut liegen und daher sehr lange Versorgungsnetze haben. Außerdem sind sie aufgrund der Topographie der Insel einem hohen Druck ausgesetzt. Es ist jedoch möglich, sehr akzeptable Werte zu erreichen, die nach den Erfahrungen des Sektors bei etwa 10 % liegen können. Die größeren Gemeinden haben nämlich sehr hohe hydraulische Erträge – der Quotient aus dem vom System gelieferten Wasser und dem dem Abonnenten in Rechnung gestellten Wasser. Vor nicht allzu vielen Jahren galt ein Wirkungsgrad von 75 % als gut, und mit den neuen Technologien zur Leckagemessung und Druckregelung gibt es Gemeinden, die 90 % erreichen. Es gibt aber auch Gemeinden auf der Insel, die sich noch verbessern können. Die gute Nachricht ist, dass sie genau wissen, was sie zu tun haben, denn die CIATF hat vor etwa vier Jahren einen wirtschaftlichen und technischen Plan zur Bekämpfung von Leckagen aufgestellt, und es gibt auch viele Fachleute, die auf die Kontrolle dieser Versorgungsnetze spezialisiert sind. Es stimmt auch, dass einige dieser Gemeinden europäische Beihilfen erhalten haben und arbeiten. Ein erreichbares Ziel ist die Rückgewinnung von etwa 13.000 m3 pro Tag in etwa drei Jahren, womit eine Bevölkerung von 50.000 Einwohnern versorgt werden könnte. Leider geht diese Menge derzeit sowohl unterirdisch als auch durch Betrug verloren,“ meinte Davarra im Interview.
Trotz der momentanen Dürre sieht Davara die Wasserwerke auf einem guten Weg und ist sehr positiv für die Zukunft. -ro