Guide Michelin: Neun Sterne für Teneriffa

Die spanische Ausgabe des guide Michelin gilt in Fachkreisen als umstritten. Hier werden eher die Ideen als das Handwerk beurteilt, so der Vorwurf. In Frankreich, Deutschland, Großbritannien und vielen anderen Ländern stehen Handwerk und Komposition an erster Stelle. Es soll schmecken und perfekt in der Zubereitung sein. Konstante gute Qualität ist wichtig. Nicht so in Spanien.

Haydee Teneriffa – koranische Dumplings – jetzt Sterneküche

Das schlechteste Michelin Restaurant, in dem der Autor jemals gewesen ist, ist das Kabuki im Abama. Weltweit. Einfach lächerlich! Nach den Standards würden mehr als 20 % der Restaurants in Japan besternt sein. Das nun frisch besternte Haydee hat durchaus leckere, gut gemachte Speisen. Überrascht war ich nur, dass das identische Gericht beim nächsten Mal ganz anders schmeckte! Auch das hätte in Deutschland nie einen Stern bekommen.

Teneriffa konnte sich bei der 2024′ Gala des Guide Michelin im Internationalen Kongresszentrum in Barcelona zwei neue Michelin-Sterne sichern. So hat sich die Gesamtzahl der begehrten Auszeichnung in diesem Jahr auf neun erhöht.

Insgesamt jetzt sieben Restaurant-Stars mit neun Sternen

Mit den zwei neu vergebenen Sternen erhöht sich die Zahl der Restaurants, die mit Michelin-Sternen ausgezeichnet wurden, von fünf auf sieben. Im Restaurant Haydée by Victor Suárez in La Orotava zeigt Küchenchef Victor Suárez seine Kreativität in zwei Menüs, Atlántico und Raíz. Auch Taste 1973 mit Küchenchef Diego Schattenhofer im Hotel Villa Cortés in Arona freut sich über seinen ersten Michelin-Stern. Die Auszeichnung würdigt die Küche des Restaurants, die die Wurzeln der Inseln verbinden. Schattenhofer beschreibt seine Küche mit dem Satz „wir kreieren keine Rezepte, wir kreieren Emotionen“ und fokussiert sich auf eine erneuerte kanarische Küche. Der gebürtige Argentinier verbindet seine Technik mit einem Team, zu dem Meeresbiologen, Neurologen und Historiker gehören. 

Mit diesen beiden neuen Anerkennungen verfügt Teneriffa nun über neun Michelin-Sterne in sieben seiner Restaurants. Das M.B im Ritz Carlton Abama konnte seine zwei Sterne halten, ebenso das El Rincon de Juan Carlos im Hotel Royal Hideaway Corales in Costa Adeje. Das Nub im Bahía del Duque, das Kabuki im Ritz Carlton Abama, das San Hô im Royal Hideaway Corales und jetzt das Taste 1973 und das Haydée by Víctor Suárez freuen sich über jeweils einen Stern.

Eine hohe Qualität der Gastronomie Teneriffas spiegelt sich für einen weltreisenden Gourmet in den kulinarischen Auszeichnungen trotzdem nicht wider: Viele sind bezahlt / in Auftrag gegeben. Gut, Teneriffa ist sicher die kulinarisch interessantes Insel der Kanaren. Das große Problem hier ist jedoch das Handwerk und die Kontinuität. Es fehlt an guter Ausbildung. Das merkt man wieder an der mangelden Konstanz der Gerichte. Was heute so schmeckt, kann morgen ganz anders schmecken.

Gastronomie als touristische Attraktion

„In den letzten Jahren hat sich (erstaunlicherweise) die Gastronomie Teneriffas als eine der großen touristischen Attraktionen etabliert,“ vermeldete der Fremdenverkehrsverband. Ist das nicht Wunschdenken? Kennen Sie jemanden, der wegen der Küche nach Teneriffa fährt? Ist es nicht eher das Wetter, das lockt?

„Die traditionelle kulinarische Basis der Insel bilden vor allem Gerichte, bei denen regionale Produkte und sogenannte „Kilometer-Null-Produkte“, also Produkte von der Insel, die Hauptrolle spielen: Fisch und Meeresfrüchte, Kartoffeln, Käse, Fleisch sowie Lebensmittel mit nachgewiesener Qualität durch die geschützte geografische Angabe (g.g.A.). Dazu gehören zum Beispiel Gofio und kanarische Bananen mit Herkunftsbezeichnung (D.O.) oder Teneriffa-Honig und Papas Antiguas de Canarias,“ erklärt die Pressesprecherin des Tourismusamtes. Das dies nicht so ist, sieht jeder, der die Mülleimer vor dem Restaurant einmal anguckte ….

Fehlende Ausbildung auch im Service! Alle Gläser wurde gerade frisch eingeschenkt! Jedes Glas hat einen anderen Pegel! (Restaurant Haydee – 1 Michelin Stern)

Neben diesen Produkten gibt es auch Weine, die ein hohes Ansehen genießen. Die Weinkellereien sind Hunderte von Jahren alt und mit einer großen Vielfalt an Trauben, Reifungs- und Anbautechniken ausgestattet. So zum Beispiel mit dem geflochtenen Kordon, einem einzigartigen Leitungssystem im Orotavatal. Auf Teneriffa gibt es bis zu fünf spezifische Herkunftsbezeichnungen, zusätzlich zur „D.O.P. Canarias. Weine von Teneriffa“. CR

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