In der Swiss Business Class nach Teneriffa

Swiss Business Class in der Mittelstrecke. Das hätte ich nicht gedachtet: Die Preise ab Berlin nach Teneriffa sind verrückt geworden.

Swiss A 220

Ich gucke ja wirklich intensiv, aber wenn man nicht um 6 Uhr starten will, über Stanstead UND Bergamo mit jeweils selber einchecken fliegen will, wenn man gerne am Notausgang sitzt und einen Platz reserviert und noch mit einem Koffer reist, wird es teuer! 
Die Zeiten des  29 Euro Tickets der Condor sind schon lange vorbei. Damals war auch der Koffer inkludiert und es gab Essen und Trinken.
Selbst eine schreckliche Airline wie Iberia Express, die es noch nicht einmal schafft, ein Umsteigeticket zu verkaufen, verlangt über 390 Euro mit Gepäck. Ryanair und Easyjet lagen noch darüber. 
Dann zahle ich doch lieber 60 Euro mehr und fliege Business Class mit der Swiss

In Berlin ging es um 10.55 Uhr los, was sich mit unserem Biorhythmus verträgt. Wir hatten Glück. Der Check in Schalter war leer und die Security Control trotz Sommerferien dauerte 10 Minuten und war durchweg freundlich. So eine Ausnahme muss man am BER loben.
Die Lufthansa Senator Lounge, also die bessere der beiden, war lieblos. Es wurde als warme Speise ein Shakshuka angeboten, das aussah, als ob es seit 6 Uhr stand. Da ist Luft nach oben!
Der Flug hatte Verspätung. 30 Minuten. Wir blieben länger in der Lounge und gingen dann empfohlen 20 Minuten vorher zum Flieger. Das Boarding erfolgte an B17, 100m von der Lounge.
Es war sehr voll, das Boarding hatte schon angefangen, aber als Business Class Passagiere konnten wir an der Schlange vorbei und ins Flugzeug ohne Warten einsteigen.

Das Flugzeug ist ein moderner A220 mit gutem Sitzabstand (ich schätze 82 cm), außer Dein Vordermann geht mit dem Sitz nach hinten. Dann hast Du den Stuhl im Gesicht, wenn Du nicht auch nach hinten gehst.

Die Bestuhlung ist 2-3. Links sitzt nur einer und rechts ist der Mittelsitz frei.

Die Crew ist sehr freundlich. Es wird etwas warmer Champagner serviert und ein Blätterteig-Snack. Anschliessen etwas Aufschnitt Für 1,5 Stunden alles bestens. 

Der Pilot gibt gut Gas und wir holen ein paar Minuten wieder auf. In Zürich angekommen müssen wir 10 Minuten auf einer Aussenposition warten. In der Kabine wird gemurrt. Fast alle haben Anschlussflüge. Das Flugzeug steht kaum und schon ergießt sich ein Tsunami an Menschen in die Business Class, damit sie ihre Flüge erreichen. Es wird recht unfreundlich die nächsten Minuten, bis die Tür geöffnet ist. Wir lassen die aggressivsten Mitreisenden vorbeiziehen. Wir haben uns sowieso zwangsweise mit der Idee angefreundet, den Tag in Zürich bei Bilderbuchwetter zu verbringen. Jetzt muss der kleine Sohn Pipi. Wir gehen noch im Flieger aufs Klo -besser als eine nasse Hose zu haben. 

Dann hetzen wir die Fluggastbrücke runter, um in ein paar hundert Meter wieder hochzulaufen. Als wir angekommen sind, sagt mein Sohn, „Gut, sie Boarden noch.“ 
Sie haben noch nicht einmal angefangen. Meine Frau wird angeschnautzt, den kleinen, faltbaren Kinderwagen, der immer in die Kabine darf, aufzugeben, weil es voll ist. Als ich fragte „auch in der Business?“ meinte Sie fröhlich: „Nein, Sie dürfen den natürlich mitnehmen!“
Die dann nette Agentin empfiehlt erst einmal in die Lounge zu gehen und ein Käffchen zu trinken und in 20 Minuten zurückzukehren. Solange hält sie uns die Tür auf!

Also 6 Minuten zur Lounge gestürmt. Sohn1 haute sich Flammkuchen rein, Sohn2 ein recht schlechtes Moevenpick Erdbeereis in der Waffel. Muttern und ich aßen ein mittelmäßiges Mousse au Chocolate. Die kleinen Schoggi-Täfelchen gibt es nicht mehr. Schade! Gottseidank war die Lounge leer. Nach 8 Minuten wieder Abmarsch. 6 Minuten zurückgerannt. Der Activity Counter meiner Apple Watch zeigte „Hälfte erledigt“ an. 
Am Schalter – inklusive der Anzeige – war alles wie vorher. Nach weiteren 10 Minuten Warten wurde dann endlich wirklich geboardet. 

Die nächste Mühle ist ein recht alter, aber sauberer A320 des Ferienfliegers Edelweiss. Alles solala an Bord. Auch hier ist die Crew sehr angenehm. Das Boarding zieht sich. Der Flieger ist ausverkauft. Wie wir lassen sich die Mitreisenden nicht von den gigantischen Bränden auf der Insel des ewigen Frühlings abschrecken

Die Bestuhlung ist 3-3 mit freiem Mittelsitz in der Business Class.

Business Class Mittelstrecke Edelweiss – Sitzabstand – drei Sitze für zwei Passagiere

Die ersten 2 Stunden servierte die Crew ein gehobenes Dreigangmenü der Kategorie Flugzeugessen. 

Nach vier Stunden Flug kamen wir in Teneriffa Süd an. 

Bewertungen:
Sitze sind noch ausreichend für Business Class auf der Mittelstrecke (81 cm bei der Edelweiss). Besser als Condor oder Lufthansa, viel besser als Iberia Businessklasse, aber nicht so gut wie die TAP und meilenweit entfernt von der Saudia Mittelstrecke Bestuhlung.

Essen: okay, aber kein Grund Swiss zu fliegen. Da lag die Iberia vorne, die TAP zusammen mit Lufthansa ganz hinten.

Service: Freundlich, engagiert, solide und charmant. Tadellos.

Preis: okay. 450.- EUR pro Kopf – alles inklusive. Priority Check in, Fast Lane, 2 x Lounge, Priority Boarding, Handgepäck und 2 Koffer für jeden. Akzeptables Essen und gute Getränke, auch Champagner, sind inklusive. Das Paket ist stimmig.

Fazit: Würden wir wieder mit der Swiss fliegen? Ja, wenn der Preis noch im Rahmen ist, sehr gerne. Das Gesamtpaket und besonders die motivierten Flugbegleiter machten die Reise relativ angenehm. Irgendwie kultiviert.
Und ganz ehrlich: Lieber etwas mehr gezahlt und freundliche Fbs als diese Dompteurinnen a la Ryanair.

Meinem großen Sohn, den ich viel später nachbuchen musste, gefiel es auch gut. Und er reiste in der Economy Class. Sein Ticket war genauso teuer, wie unsere früh gebuchten Business Class Tickets. Auch er bekam gratis alkoholfreie Getränke und ein kaltes Essen serviert.

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Ein Gedanke zu „In der Swiss Business Class nach Teneriffa

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