Nach dem Karnevals-Umzug (Coso Apoteosis) bekamen wir kräftig Hunger. Die Buden mit ihren Hot Dogs und Pizzen etc sahen nicht sehr verführerisch aus, also gingen wir in die Stadt zurück, in die Calle Bethencourt Alfonso, das ist die Parallelstrasse zur alten Fußgängerzone, wo die Deutsche Bank ist.
Zuerst wollten wir ins Goico, aber die Hamburger sahen nicht so toll aus und die Pommes ganz matschig. Also sind wir weiter zu Shifu, einem Japaner, der Ramen & Co anbietet.
Zuerst hiess aber WARTEN. Der Tisch wurde sauber gemacht, der halbe Dreck auf meine Jacke. Dann kamen irgendwann Platzmatten aus Papier mit einem QR Code.
Nach dem wir gewählt hatten, mussten wir gucken, dass der Kellner kommt und unsere Bestellung aufnimmt. Die recht vielen Kellner guckten aber immer in die andere Richtung …
Irgendwann hatten wir auch diese Hürde geschafft und nun hiess es wieder WARTEN. Dann kamen die Vorspeisen alle zusammen. Edamame war 08/15 Edamame. Ist es das nicht immer? Nein, probieren Sie mal die Edamame im Shibui, ein paar Ecken weiter.
Der Wakame Algensalat war okay, aber wie beim Edamame kann die Küche nicht viel verkehrt machen. Wie mein Freund Wolfgang meinte: das kommt fertig und man muss nur noch ein paar Sesamkörner darüberstreuen. Mein vierjähriger Sohn mag genau diesen vertrauten Industriestandard und beanspruchte den Algensalat für sich. Probieren durften die Eltern.
Das Gyoza sah gar nicht so schlecht aus – auf jeden Fall sah es wie traditionelles Gyoza aus! Jedoch war es nur aussen etwas warm, innern fast noch gefroren. Wir baten um Warmes. Das Gyoza kam dann – mikrowellenerwärmt – zusammen mit den Hauptgerichten. Das kalt Verspeiste wurde nicht ersetzt. Man sollte das Gyoza in die salzige Billig-Sojasauce tunken. Geschmacklich erinnerte es an die TK-Ware aus dem Asiamarkt. Nicht wirklich schlecht, aber keine Restaurantqualität.
Das Shoyu Ramen war eine sehr kräftige Brühe, wie es sie allerdings auch manchmal in Japan gibt. Die Nudeln etwas sehr verkocht, wie auch manchmal in japanischen Snack Bars, Es war okay. Aber wirklich kein großartiges Ramen.
Ich bestellte für Junior den gebratenen Reis mit Entenbrust, den er aber ablehnte. Gebratener Reis ist beim Asiaten eine sichere Hausnummer – dachte ich bis Shifu. Dieser Reis hier war nur eklig. Zu lange gegart, mit Sojasauce und sehr, sehr viel Öl gebraten, so dass es eine fettig-salzige Masse war. Es war vermutlich das erste Mal in meinem Leben, dass ich 3/4 des gebratenen Reises stehen liess. Die Kruste der Entenbrust war hart und gummiartig, das Fleisch übergart, aber erstaunlicherweise nicht ganz ausgetrocknet.
Unsere Empfehlung: Sollten Sie dahin gehen, nehme Sie den Algensalat und ein traditionelles Ramen.
Fazit: Die Visionen des chinesischen Gründers, japanische Küche zu bringen, sind weit entfernt von der Realität. Was wir hatten, war nur Junk Food oder wie die Engländer am Nebentisch witzelten, steht Shifu vermutlich für „SHItty FOOd“. Die japanischen Schriftzeichen, die auf Japan hinweisen sollen, heissen „Manager“ laut Google Translate.
Für das was wir hatten, war es teuer. Und die lange Wartezeiten im Restaurant sind ärgerlich.
So beschreibt sich Shifu
Die Ramen Bar Shifu begann ihre Reise 2017 in der Ayala Street 65 im beliebten Barrio Salamanca in Madrid. Ihr Gründer Guo Jianyong, Präsident der Ayala Japan Group, einer auf asiatische Küche spezialisierten Restaurantgruppe, hatte schon immer davon geträumt, ein Restaurantkonzept zu schaffen, in dem Ramen die Hauptrolle spielen würde. Ein Menü, das die Vielfalt und Vielseitigkeit dieser Nudelsuppe, die ursprünglich aus China stammt und von der japanischen Gesellschaft übernommen wurde, im Laufe der Jahrzehnte kultiviert und weiterentwickelt hat.
Das Ergebnis seiner jahrzehntelangen Bemühungen und seiner Erfahrungen in Japan, wo er die „Ramen-Kultur“ kennenlernte, ist das Ramen Shifu. Ein junges, zwangloses Konzept mit einem ausgeprägten Streetfood-Style, weit entfernt vom Konzept des „orientalischen Restaurants“, das den Charakter des „japanischen Street Food“ in seiner traditionelleren oder moderneren Version annimmt, je nach dem Konzept der Gaststätte, unterlegt mit dekorativen und thematischen Elementen aus Japan.
Bei Ramen Shifu basiert die hausgemachte Brühe auf dem Originalrezept aus der Region Hakata, einem Bezirk der Stadt Fukuoka, das der Gründer Guo Jianyong bei seinen zahlreichen Besuchen in Restaurants in der Region aus erster Hand von den „Ramen-Meistern“ gelernt hat.
Eine reichhaltig gebraute, vierstündige Brühe mit einer intensiven Textur, hergestellt mit Schweineknochen, weißlich in Farbe und Geschmack, serviert mit dünnen Nudeln. Die umfangreiche Speisekarte spiegelt die Vielseitigkeit der Ramen wider, denn es stehen bis zu 20 Varianten zur Auswahl. Vom traditionellen Tonkotsu Ramen (typisch für die japanische Region Hakata), Shoyu Ramen (das Ramen der japanischen Hauptstadt Tokio) oder Miso Ramen (beliebt in der Provinz Sapporo) bis hin zu neuen Kreationen, die sich dem modernen Geschmack anpassen, wie Fried Chicken Ramen, Ebi Tempura Ramen oder Beef Curry Ramen.
Auf diese Weise ist Ramen Shifu das Ramen-Restaurant mit der umfangreichsten Ramen-Karte in Madrid. Darüber hinaus widmet das Ramen Shifu in seinem Bestreben, sich als Maßstab für Ramen in Europa zu positionieren, seinem Spicy Ramen-Menü besondere Aufmerksamkeit. Eine Auswahl an scharfen Gerichten mit der Möglichkeit, den Schärfegrad von 1 bis 5 im Rahmen unserer „Spicy Challenge“ anzupassen, bei der wir unsere Kunden ermutigen, ihre Schärfeverträglichkeit auf die Probe zu stellen.
Obwohl unsere umfangreiche Speisekarte von der Tradition der Ramen-Rezepte inspiriert ist, sind wir uns bei Ramen Shifu der Innovation und der Notwendigkeit, uns dem Wandel der Zeit anzupassen, sehr bewusst.
Ein Beispiel dafür ist unser 2019 neu eingeführtes veganes Menü, mit dem wir unsere Kunden zufriedenstellen wollen, die ihren Konsum von Fleisch aus tierischen Quellen reduzieren möchten. Typische japanische Streetfood-Vorspeisen wie Gyozas oder Takoyakis, unsere Speisekarte mit Reisgerichten und Mazesobas, die berühmten japanischen Mochis zum Nachtisch und andere Spezialitäten vervollständigen das gastronomische Angebot unserer Tavernen für alle Geschmäcker und Liebhaber der japanischen Gastronomie.