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Stehen die Kanaren vor dem Zusammenbruch?

Millionen von Touristen überschwemmen die besonders bei Briten beliebten Kanarischen Inseln

Viel Platz am Strand gab es früher

Experten, die für die Initiative „Ben Magec – Ökologen in Aktion“ arbeiten, haben gewarnt, dass die Kanarischen Inseln, wie z.B. Teneriffa und Lanzarote, vor dem Kollaps stehen, wenn die Zahl der Besucher nicht reduziert wird. Der Übertourismus hat die Kanarischen Inseln und ihre Infrastruktur einer enormen Belastung ausgesetzt, die nicht länger tragbar ist, so die Stadtplaner. Wenn der massive Zustrom von Touristen, die die Kanarischen Inseln besuchen, nicht reduziert wird, drohe der „systemische Zusammenbruch“.

Die Experten der Initiative „Ben Magec – Ökologen in Aktion“ haben sich zu Wort gemeldet, nachdem die Touristenzahlen für 2023 für die Kanarischen Inseln eine Rekordzahl von 14,1 Millionen Besuchern ergeben haben. Einer Schätzung zufolge sind über ein Drittel (5,7 Mio) davon Briten. Teneriffa hatte 2023 5,6 Millionen Besucher und war die meistbesuchte Insel. Verfolger waren Gran Canaria, Lanzarote, and Fuerteventura. In La Palma lag der Tourismus deutlich unter den 2019er Zahlen.

Insgesamt wurden auf den kanarischen Flughäfen 48,4 Millionen Fluggäste gezählt, einschließlich des Inlandstourismus, was einem Anstieg von 11,4 % gegenüber dem Vorjahr entspricht, und 439.016 Flugbewegungen, 7,9 % mehr als im Vorjahr.

Im Bericht der Organisation heißt es: „Das Gebiet der Kanarischen Inseln war mehr als übermäßig belastet. Wir haben die Belastbarkeit des Gebietes um das Siebenfache überschritten, was zu einem Szenario des systemischen Zusammenbruchs aufgrund der städtischen Entwicklungsstruktur führt.“ Kanarische Inseln wie Lanzarote und Teneriffa sind wegen des ganzjährigen warmen Wetters attraktiv für Touristen. Im Februar werden im Süden regelmäßig Tageshöchsttemperaturen von 20 °C erreicht.

Die Einheimischen habenjetzt begonnen, sich gegen den Zustrom von Besuchern zu wehren, da sie befürchten, dass die Zahl der Besucher zu groß wird, als dass die örtliche Infrastruktur dem gewachsen wäre. Der größte Teil der Lebensmittel wird importiert, und die Inseln haben Schwierigkeiten, mit dem Abfall fertig zu werden, den eine so große Zahl von Besuchern produziert. Auch herrscht große Wohnungsnot, da viele Wohnungen nur noch als Ferienwohnung vermietet werden und es zu wenige bezahlbare Wohnungen gibt.

Der Bericht von „Ben Magec – Ökologen in Aktion“ fährt fort: „Die unkontrollierte Zunahme der ausländischen Bevölkerung europäischer Herkunft führt zu völlig überfüllten Inseln, auf denen die Erzeugung von Abfällen und die Ausbeutung von Ressourcen zu einer nahezu irreversiblen Schädigung unserer natürlichen Ökosysteme führen.“

Die Vielfalt der auf den Inseln vorkommenden Fauna und Flora erhöht die Bedeutung ihres Schutzes. Lanzarote verfügt über eine große Artenvielfalt, die zum Teil auf den vulkanischen Ursprung der Insel zurückzuführen ist. Allein in Timanfaya wurden 180 verschiedene Pflanzenarten gefunden, die eine Heimat für atlantische Eidechsen und den Ostkanarischen Gecko darstellen.

Auf Teneriffa haben Demonstranten begonnen, eine „Ökosteuer“ für Touristen zu fordern. Der Slogan „Touristen, geht nach Hause“ ist auf der Kanareninsel populär geworden, da die Einheimischen sich gegen die Überfüllung der Straßen ihrer Heimatstadt mit Urlaubsgästen wehren. Sogar an einem der schönsten Strände der Insel, La Tejita, wurden Graffitis angebracht.

Anmerkung: Die zuerst genannten 48 Millionen Besucher sind falsch gewesen! Das waren Fluggäste. Der Leser Joe Sch. macht uns auf den Fehler aufmerksam. Danke dafür! Die Zahlen sind nun korrigiert.

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