Ich hatte die Wahl. Mit Ryanair direkt für 700 Euro mit Gepäck und am Notausgang oder für 680 mit der portugiesischen tap mit einer Stunde Transit in Lissabon. Beide waren mit Abflug um 6 Uhr. Ich entscheide mich fürs preiswerte Angebot.
Da es kurz vor Schulferienanfang war, gab es wenig Auswahl ab Berlin.
Ich war um 4 Uhr pünktlich am Check in. Auch beim Business Class Schalter war eine lange Schlange. Nach 25 Minuten war ich dran. Die Fast Lane der Handgepäckkontrolle war ganz leer, so dass ich mich bereits um 4.35 Uhr der Warteschlange an der Lufthansa Lounge anschließen konnte. Die Lounge öffnete erst um 5 Uhr.
Laut Boarding Pass beginnt Boarding um 5.10 Uhr. Die LH Lounge ist bei B20 und mein Gate ist A17 – ca. 10 Minuten Gehweg. Ich frühstücke etwas in der Lounge und gehe 5.20 Uhr zum Gate. Dort ist auch am Premium Eingang eine lange Schlange. Ich frage die Abfertigerin, wo ich hin müsste. Sie schnauzt mich an „Premium rief ich vor 20 Minuten auf!“ Dit is Berlin.
Ich stelle mich also brav hinten an und warte dann im Finger mit allen, dass der Flieger aufmacht. Um 5.35 Uhr war „Boarding completed“ und wir warteten. 6.05 Uhr wurden wir vom Gate geschoben.
Die ersten drei Reihen wurden Business Class genannt und der Mittelsitz blieb frei. Economy wurde mittels Vorhang separiert. 9 der 12 Plätze waren belegt.
Die Stewardess nahm mir die Decke, die ich mir aus der overhead bin nahm, weg und der Purser später meine Jacke. Ich saß auf 1a, direkt vor einer Wand, so dass ich kaum die Füße ausstrecken konnte. Auch konnte ich die Armlehnen nicht hochstellen, weil sich in ihnen der Tisch befand. Am besten scheint mir Reihe 2 zu sein. Die war aber ausgebucht. Es wurden niemand Decken und Kissen angeboten.
Bereits 6.30 Uhr bekamen wir ein Halal-Frühstück, dass ich qualitativ als gerade noch ausreichend empfand. Das Catering wurde wohl aus Lissabon gestern Nacht mitgebracht.
Am Ende gab es noch eine Belohnung: 3 Gramm Schokolade.
Nach 7 Uhr waren die Flugbegleiter hinterm Vorhang verschwunden. Wenn man mit einem Getränkewunsch hinging, wurde dieser erfüllt.
Die Ansagen auf Portugiesisch waren laut und energisch , die auf Englisch leise und schüchtern und kaum zu verstehen.
Kurz vor der Landung nach 3 Stunden 10 Minuten kam die Fb und sagte mir die Nummer meines Gates in Lissabon. 23a.
Wir waren 30 Minuten früher in Lissabon. Auf einer Aussenposition. Wir waren da. Aber es kam keine Treppe und kein Bus. Es dauerte 30 Minuten bis wir im Terminal waren. Da fing bereits das Boarding nach Teneriffa an. Ich bin trotzdem in die Lounge und habe schnell einen Kaffee getrunken und zwei Pastel de Nata gegessen.
Danach bin ich zu Gate 23, das gleich um die Ecke war. Hier gab es einen richtigen Premiumschalter, so dass ich an der langen Schlange vorbei konnte und gleich ins Treppenhaus in den bereitstehenden Bus, der 5 Minuten später abfuhr. Tap hatte die Maschine gewechselt und auch hier eine recht neue A321neo eingesetzt. 5 Reihen waren als Business Class bezeichnet. Ich hatte wieder Platz 1A. Nachdem noch 2 Busse kam, war Boarding completed und ich fragte, ob ich mich in eine der drei freien Reihen setzen darf. Ich saß so in Reihe 4 und auch die Reihe 5 hinter mir war leer. Das war deutlich komfortabler als Reihe 1.
Wie beim vorherigen Flug ist auch hier die vordere Toilette nur für Business Class und Crew.
Wir waren fertig, durften aber noch nicht los. 20 Minuten zu spät starten wir. Der Flughafen LIS scheint überfordert und zu klein zu sein. Es gibt viel zu wenige Fahrgastbrücken („Finger“) und der Terminal ist überfüllt. Danach stehen wir weitere 10 Minuten an der Startbahn an, bis es endlich losgeht.
Auch hier wird nach 30 Minuten in der Luft ein Frühstück serviert, wenn auch ein kleineres, obwohl der Flug doppelt fast so lang ist. Allerdings gibt es jetzt auch eine Scheibe Schweinswurst. Und frisches Obst.
Das Priority Gepäck kam zügig in TFS. Nur meins war eines der letzten. Der Grund: Es war kein rotes Priority Label angebracht, sondern nur auf dem Tag stand Priority, während bei dem ersten Gepäck überall das rote Label war. Eine Unachtsamkeit in Berlin.
Zurück von Teneriffa läuft es mehr oder weniger problemlos. Check in in TFS ging schnell. Es ist schon angenehm, an der Schlange vorbei gehen zu dürfen. Da wir ein Kleinkind haben, war auch die spezielle Sicherheitskontrolle schnell. Selbst Wasser wurde nicht reklamiert. Einzig, dass man gezwungen wird, durch diesen riesigen Dutyfree zu gehen, ist nervig. Alles ist hier teurer als draußen. Selbst die Zigaretten. Junior will ein Kuscheltier und die Gattin Kosmetik.
Die renovierte Lounge ist groß und angenehm geworden und bietet eine anständige Auswahl. Die Qualität des warmen Essens bekam aber nur Junior runter, der so etwas aus dem Kindergarten kennt. Der Kaffee ist etwas besser als im Flieger. Es ist der einzige Ort im Flughafen, wo man rauchen darf!
Praktischerweise parkt die Tap fast direkt vor der Lounge. Priority Boarding gibt es nicht. Die Crew im Flieger ist hochmotiviert. Das macht viel aus. Gegessen habe ich nur eine Scheibe Brot mit Butter, weil ich das Brot der tap mag.
In Lissabon gibt es wieder eine Aussenposition. Wir dürfen als erste in den Bus und warten dann auf den Rest. In Lissabon ist es hektisch in der Lounge, aber wir finden Platz. Die Pastel de Nata waren heute besser. Die Reispfanne mit Ente war trocken, aber nicht unlecker.
Zurück wieder Aussenposition. Auch hier dürfen wir zuerst in den Bus. Dann warten wir, bis der Bus überfüllt ist, um anschließend eine wilde Flughafen Rundfahrt zu machen. Am Flieger angekommen, warten wir – auf die Crew. Erst kamen noch weitere Busse, die sich zu uns gesellten, ehe die Crew kam, die vorher auf einem anderen Flug nach Lissabon war, kam.
Der Flug war angenehm. Wir sassen in Reihe drei. Das Catering war jetzt das Beste auf den 4 legs. In Berlin warteten wir wie gewöhnlich lange auf unsere Koffer.
Fazit: Von all den Business Class Flügen nach Teneriffa scheint die TAP das beste Angebot zu haben, was den Sitzabstand angeht. Es sind ungefähr 86 cm. Nur die Reihe 1 ist schlechter! Die Crews könnten engagierter sein.
