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Warum Teneriffa im Winter gefährliche Wellen erlebt

Die Küsten Teneriffas werden in der kalten Jahreszeit immer wieder von besonders kraftvollen Wellen getroffen. Nach jüngsten tragischen Vorfällen erklärt dieser Artikel auf Basis wissenschaftlicher Expertise aus Spektrum.de, warum dieses Phänomen vor allem im Winter auftritt, wie es entsteht und – ganz wichtig – welche Verhaltensregeln für Touristen und Residenten lebenswichtig sind.

Wellen auf Teneriffa

Warum Teneriffa im Winter gefährliche Wellen erlebt

Das Naturphänomen: Winterstürme im Atlantik

Die gewaltigen Wellen, die in den letzten Wochen an der Westküste Teneriffas, wie bei Los Gigantes, aufgetreten sind, sind kein unerklärliches Extremereignis. Laut den Küstenforschern Prof. Torsten Schlurmann (Leibniz Universität Hannover) und Prof. Nils Goseberg (TU Braunschweig) handelt es sich dabei um die ganz normale Wintersturmtätigkeit des Nordatlantiks.

Die Kanarischen Inseln liegen im Atlantik im Einflussbereich von Winterstürmen, die weit draußen auf dem Ozean entstehen. Die von diesen Stürmen erzeugten, langen Dünungswellen legen tausende Kilometer zurück und treffen mit voller Wucht auf die steil abfallenden Küsten der Inseln. Die Wellen bauen sich in dem tiefen Wasser erst unmittelbar vor der Küste auf und können deshalb nahezu ungebremst auf Land treffen.

Warum sind die Wellen so tückisch und gefährlich?

Die Gefahr dieser „kalten Riesen“ liegt in ihrer Unberechenbarkeit für das ungeübte Auge:

Wellen auf Teneriffa

Klimawandel: Kaum Einfluss auf die Wellenenergie

Eine zentrale Erkenntnis der Wissenschaftler gibt Anlass zur klaren Einordnung: Der Klimawandel hat nach aktuellen Daten keinen direkten messbaren Einfluss auf die Stärke oder Energie dieser Wellen. Prof. Goseberg stellt klar, dass es im Gegensatz zu Temperatur oder Meeresspiegel „im Moment noch einen sehr schwachen Zusammenhang, wenn überhaupt einen“ gebe. Die hohe Wellenenergie im Winter ist ein langjähriges, natürliches Phänomen. Langzeitdaten über mehr als 30 Jahre zeigen ein klares Muster: Auf den Kanaren herrscht im Winter der stärkste Seegang (20-30 kW pro Meter), der im Sommer auf deutlich geringere Werte (5-10 kW) abfällt.

Die wichtigsten Verhaltensregeln für Ihren Aufenthalt

Die Behörden auf Teneriffa warnen bei entsprechender Wetterlage aktiv vor hohem Wellengang. Ihr persönlicher Schutz hängt davon ab, diese Warnungen immer ernst zu nehmen:

  1. Achten Sie auf offizielle Warnungen: Informieren Sie sich über die Wetterlage und beachten Sie absolut alle Warnschilder, Absperrungen und Durchsagen der Behörden (Protección Civil) und Rettungsdienste.
  2. Meiden Sie Naturpools und Felsküsten bei Wellengang: Sogenannte „Charcos“ oder „Piscinas Naturales“ können bei rauer See zur tödlichen Falle werden. Halten Sie generell viel Abstand zu allen Küstenabschnitten, wenn hoher Wellengang gemeldet ist.
  3. Vorsicht vor dem „blauen Himmel“-Trugschluss: Gefährlicher Wellengang kann auch bei strahlendem Sonnenschein und scheinbar ruhiger See vor der Küste auftreten. Die Gefahr kommt aus dem tiefen Atlantik und ist nicht immer direkt vor Ort sichtbar.
  4. Lassen Sie niemals Kinder unbeaufsichtigt: Selbst an scheinbar geschützten Stellen kann eine unerwartete Welle auftreten.
  5. Rote Fahnen bedeuten Badeverbot. Bei Orange können Sie sich die Füße nassmachen, beim Grünen baden.

Fazit: Respekt statt Angst

Die gewaltigen Winterwellen Teneriffas sind ein beeindruckendes Zeugnis der Naturgewalten des Atlantiks – und sie hat es, den Wissenschaftlern zufolge, schon immer gegeben. Als Besucher oder Resident können Sie die Insel sicher genießen, wenn Sie diesen natürlichen Zyklus respektieren. Der Schlüssel liegt nicht in Sorge, sondern in wachsamer Vorsicht und im Befolgen der offiziellen Sicherheitshinweise. So können Sie die atemberaubende Schönheit der Küste Teneriffas auch im Winter sicher erleben.

Hinweis: Dieser Artikel basiert auf der wissenschaftlichen Berichterstattung von Spektrum.de vom 08. Dezember 2025 und den darin zitierten Expertisen von Prof. Torsten Schlurmann und Prof. Nils Goseberg.

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